
400 Jahre Scherzenmühle

Deutscher Mühlentag

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Das Jubiläum der Scherzenmühle, 400. Geburtstag sorgt in Weidenberg für Ansturm
Damit hatte wohl kaum jemand gerechnet: Zum 400-jährigen Jubiläum strömten die Menschen nach Weidenberg zur Scherzenmühle – und das nicht zu knapp.
Der Ansturm war so groß, dass zeitweise keine Bank mehr frei war und die Schlangen an der Essens- sowie Getränkeausgabe so lang wurden, dass die ehrenamtlichen Helfer des Fichtelgebirgsvereins (FGV) Weidenberg ins Schwitzen kamen. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch – im Gegenteil. Die Besucher waren ja nicht nur zum Essen und Trinken gekommen, sondern vor allem, um das 400-jährige Bestehen der Scherzenmühle zu feiern.
So drängten sich durchgehend Interessierte ins Innere des Freilichtmuseums. Dort wurden sie in eine Zeit versetzt, in der die Menschen noch keine Heizung hatten – geschweige denn eine Fußbodenheizung –, sondern auf kaltem Stein liefen. Es war eine Zeit, in der alles etwas rustikaler, aber dennoch mit einem gewissen Charme lebenswert war, wie die vielen Darstellungen und Aufzeichnungen belegen. Besonders zog das schwere Klackern und Rauschen die Besucher in das alte Sandsteinhaus.
Im Mahlraum gab es den eigentlichen Höhepunkt zu bestaunen: Die beiden Mühlenmeister Robert Angerer und Rainer Heyl präsentierten die alte Handwerkskunst des Mahlens. Angetrieben von den riesigen Wasserrädern zerkleinerten die schweren Steine das Korn zu Mehl. Überall flog feiner Mehlstaub durch den Raum und bedeckte die Besucher mit einem leichten Film. Vor allem die Kinder kamen ganz nah an die schweren Mühlensteine heran, während Robert Angerer die Geschichte der Scherzenmühle erzählte und das Handwerk eines Müllers erläuterte.
Lediglich das Wetter hätte dem Jubiläum noch einen Strich durch die Rechnung machen können. Nach einem stürmischen Sonntag waren die Befürchtungen groß, dass das Fest ins Wasser fällt. Doch zum Glück kam alles ganz anders – oder vielmehr mit viel Hilfe göttlichen Beistands, wie der stellvertretende Bürgermeister der Marktgemeinde, Matthias Böhner, vermutete: „Ich weiß, in der Bibel steht es anders, aber wenn ich mir das Wetter der vergangenen Tage und heute anschaue, dann glaube ich, dass Petrus Müller war und kein Fischer.“ Zumindest dem Fichtelgebirgsverein scheint er am Pfingstmontag wohlwollend gegenübergestanden zu haben.
„Die Scherzenmühle ist das Aushängeschild Weidenbergs und ein Vermächtnis, das ihr von Horst Ruhl erhalten habt“, lobte er das Engagement der Mitglieder. „Wir leben in einer Zeit, in der das Ehrenamt nicht mehr an erster Stelle steht – trotzdem habe ich keine Angst um den Verein. Ihr habt euch gut aufgestellt und bindet die Jugend mit ein.“
Landrat Florian Wiedemann kam ebenfalls zu Besuch – nicht nur, weil im Rahmen des Deutschen Mühlentags das 400-jährige Jubiläum der Scherzenmühle gefeiert wurde, sondern auch, weil er selbst Mitglied des Fichtelgebirgsvereins Weidenberg ist. Er bedankte sich bei den engagierten Mitgliedern für deren Bemühungen, den Betrieb der funktionstüchtigen Mühle als Freilandmuseum zu erhalten. In diesem Zusammenhang erinnerte er an den im vergangenen Jahr verstorbenen Horst Ruhl, der den Grundstein für alles legte: 1986 kaufte er die damals einsturzgefährdete Mühle mit dem Fichtelgebirgsverein, mobilisierte Fördermittel und konnte die Mühle mit viel Mühe und Eigenleistung wieder instandsetzen.
Seit 1991 ist die altdeutsche Getreidemühle mit zwei Wasserrädern ein Freilichtmuseum, das regelmäßig seine Pforten als Kulturgut und Denkmal öffnet und ein attraktives Programm für Groß und Klein bietet. „Die Scherzenmühle leistet einen wertvollen Beitrag zu unserer regionalen Identität und unserem Heimatbewusstsein. Denn Denkmäler sind die Lesezeichen unserer Geschichte“, sagte Wiedemann.
Bevor der Kreisheimatpfleger Heinz Stark ein lebhaftes Referat über die Mühle hielt, erinnerte sich Rainer Schreier, Vorsitzender des Hauptvereins des Fichtelgebirgsvereins, an seine eigenen Anfänge im FGV und an die Übernahme des denkmalgeschützten Hauses. „Mein alter Freund Horst Ruhl hat diesen ambitionierten Plan vorgestellt, und ich dachte mir damals: Na, ob das gut geht? Erst 1971 wurde die Gänskopfhütte in Betrieb genommen, dann kam die volkstümliche Sammlung – und schließlich die Scherzenmühle“, erzählte er von den damaligen Zeiten. „Das hat nur funktioniert, weil engagierte Leute dabei waren. Und das wünsche ich dem Fichtelgebirgsverein auch noch heute und für lange Zeit.“
Als krönenden Abschluss des Programms an diesem historischen Tag präsentierte die FGV-Tanzgruppe drei volkstümliche Tänze. Auf der kürzlich fertiggestellten und in Eigenleistung erbauten Brücke an der Scherzenmühle zeigte das Ensemble unter anderem die Tänze Wolgaster, Sternpolka und Maike. Hermann Ködel, Museumsreferent der Scherzenmühle, ist sich sicher: „Die Mühle hat noch nie so viele Menschen gesehen wie in ihrer Zeit als Museum.“ Er freute sich sichtlich über das große Interesse an der Mühle und ihrem 400-jährigen Jubiläum.
Fichtelgebirgsverein
Weidenberg e. V.
Postfach 1126
95464 Weidenberg
Ansprechpartner:
Günter Dörfler (Vorstand)
E-Mail: vorstand@fgv-weidenberg.de
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